Donnerstag, 30. Juli 2015

Monats-Collage - Juli






Mit der Ankunft der Enkelmädchen am Montag vor einer Woche war der Juli sowas von abgeschlossen (für mich), dass ich die Collage fast schon am vergangenen Donnerstag gepostet hätte... Und tatsächlich, seitdem war Enkelzeit, voll und ganz..., an der Collage wäre (fast) nichts zu verändern... Die Enkelzeit hat ihre eigenen Blogbeiträge... (bisher hier und hier)...

Meine Juli-Collage ist im Garten arrangiert worden, auf einem neuen Leinenshirt in einem meiner Lieblingsschnitte, das mir die Mama des jüngeren Enkelmädchens mitbrachte.













Liebe "Handmade"-Post gab es von Lucia, Mano, und - noch nicht in die Collage geschafft - von Birgitt, die erste Frühlingspost kam (die die zweite war, die erste wird noch vermisst...), poetische Lektüre für den nächsten Monat von Lotta, andere liebe Post kam von Freundinnen, Bekannten und Verwandten. Wie schön, wenn im Briefkasten nicht nur Behördenpost steckt! Die Karte mit der geklebten Blume machte meine jüngste Enkelin an ihrem ersten Morgen hier, der zusammen mit der älteren Cousine gleich heimlich bastelnd begonnen wurde, bevor ich aufgestanden war... (EDIT: Davon zeugen die "Strippen" auf der Collage - Kordeln drehen, flechten und mit den Fingern häkeln standen hoch im Kurs und meine unendlichen Garnvorräte haben mal etwas abgenommen)


Lektüre waren mir in diesem Monat - allesamt auf hohem Niveau in verschiedenen Anteilen anregend, irritierend, inspirierend, erhellend, erschütternd, klärend...
- der frisch erschienene 4. Band der Reihe Eberswalder Beiträge zu Bildung und Nachhaltigkeit mit Beiträgen zum Thema: Natur, Emotion, Bildung - vergessene Leidenschaft?
- Clemens G. Arvay: Der Biophilia-Effekt. Heilung aus dem Wald - meine aktuelle Bettlektüre..., manchmal möchte ich wieder aufstehen und in den Wald gehen ;-)
- Lebendigkeit sei! Für eine Politik des Lebens. Ein Manifest für das Anthropozän. (Andreas Weber und Hildegard Kurth) - Lebendigkeit (nicht nur der Menschen...) als Schlüssel für Zukunftsfähigkeit betrachtet
- die aktuelle Romero-Zeitung der Christlichen Initiative Romero, benannt nach dem 1980 ermordeten und inzwischen (endlich) selig gesprochenen Erzbischof Oscar A. Romero (El Salvador) und in seinem Sinne tätig, sein Credo lässt sich umschreiben: So leben wollen, dass alle leben können... 
- und zum kreatien Vergnügen von der Textilkünstlerin Gisela Hafer: Textile Poesie. Stoffgeschichten. 




Bei Frau Nahtlust habe ich (m)einen Faltring gewonnen... und in dem Zusammenhang fiel mir noch etwas für ihre Papierliebe am Montag ein: ein während eines Kurses aus japanischem Papier gefalteter Anhänger für eine Kette... (Jahre her...) War gar nicht so schwer diese Faltung, dennoch habe ich Faltmuffel sie vergessen... Nebenbei - die Kette könnte doch der nette Herr aus dem Bilderping-Pong seiner Angebeteten (vielleicht ist es ja eine neue Liebe?) geschenkt haben? Die nächtlichen Farben passen jedenfalls...


Diese Woche war ich mit Sommerpost in meiner Gruppe 5 dran. Am Dienstag wanderte sie in den Briefkasten und schafft so hoffentlich pünktlich den Weg zu meinen Gruppenfrauen. Mir hat es großen Spaß gemacht, hier sind nur noch die Reste... 














Ein sehr lebendiger Juli war das... Heute Abend wird es dann wieder ruhiger in Haus und Garten, die Enkelmädchen werden abgeholt, die 10 Tage sind um, und sie gehen nun auf Familienurlaubsreisen ;-). So, genug geschwatzt, während die Enkelmädchen die Regenbogenstückchen im Zimmer verfolgen, die die Sonne durchs Prisma im Fenster schickt und noch eine Runde malen.... Wie schnell diese 10 Tage verflogen sind... Ich weiß jetzt schon, dass ich sie sofort wieder vermissen werde...

Monats-Collage bei Birgitt.
Papierliebe am Montag bei Susanne.
Sommer-MailArt-Sammlung, auch bei Susanne.

Mittwoch, 29. Juli 2015

Pingpong maritim...

... und damit auch noch julimusterwürdig. Ich hatte Unterstützung durch meine Enkelmädchen, und so saßen die beiden älteren Herrschaften einen ganzen Tag lang und nachts immer noch am Meer... Langweilig wurde es anscheinend nicht. Ich sitze selber auch gern so da, mit dem Gefährten auf einer Bank. Schauen, Lesen, Nähe spüren.
 
Lucias Impulsfoto in der Bilder-Pingpong-Runde 7



























Und das war der Tag, den die beiden am Meer verbrachten...
 

Morgens hatten die beiden noch einen Hund dabei, dem war aber das Ganze trotz Sonnenstrahlen, Schiffen und Haifischflossen irgendwann zu blöd. Jedenfalls tauchte er nicht wieder auf, während sich die beiden in Kreuzfahrtträume vertieften. Ob ihnen die Haie überhaupt auffielen? J., 9 Jahre, malte das Bild weiter.


Leuchtturm, Schiff, Sonne und ein paar fliegende Fische malte H., 5 Jahre, in ihre Variante von dem Bild und gleich noch ein wunderbares Abendsonnenorange. Auch die Laterne ist schon ins Bild gebaut. Auch die Schuhe wurden aufgepeppt.

Schließlich wurde es Nacht. Eine lauwarme Sommernacht. Mit Mond und Sternen, Lampenschein und Glitzern auf dem Wasser...
 





























Vielleicht sitzen die beiden ja immer noch da? Jedenfalls habe ich mir damit eine ziemliche Meeressehnsucht herbeigemalt... Erinnerungen an die Sylter Sommer, Spaziergänge auf der Lister Strandpromenade, Mondaufgang über dem Wasser... Ein wenig habe ich das Sternen-Wasser-Glitzern noch vermustert.


J. steuerte freudig und im Handumdrehen noch diese maritimen Muster bei: ein Leuchtturmmandala und bewimpelte Boote im Quadrat... Dankeschön!


Es ist eine Lust den beiden Mädchen nicht nur beim Spielen im selbsgebauten Haus, sondern auch beim Malen zuzuschauen, sie sind mit solcher Begeisterung und roten Wangen dabei und sprühen vor Schaffensfreude...


Bilder-Pingpong bei Lucia.
Muster-Mittwoch bei Michaela.

Dienstag, 28. Juli 2015

Budenzauber - a never ending story...






Die Enkelmädchen - Cousinen - sind erstmals beide zusammen bei mir in den Ferien, 12 Tage lang, Gelegenheit sich mal ein etwas größeres Gemeinschaftsprojekt zu wagen. Eins, das vermutlich nie "fertig" wird, sondern immer wieder Raum für neue Inspiration, neues An- und Umbauen und für neue (Rollen)-Spiele lässt... In einer schattigen Gartenecke, wo außer Vielblütiger Zwergmispel und Essigbäumen nichts so recht wächst, war noch ungenutzter Platz. Dorthin haben wir das Gerüst für eine Höhle, Bude, Haus oder wie man es sonst nennen mag, gesetzt, aus Gehölzschnitt "für alle Fälle", zwischen lebende Essigbäume. Am ersten Tag wurden aus dem Garten die von Oma schon lange in weiser Voraussicht gelagerten Hölzer zusammengesucht, gemessen, zurechtgeschnitten, fleißig am Gerüst geknotet und alle Hölzer gut miteinander verbunden. Die große Enkelin (9) schnitt Schnüre zu und knotete schon fleißig mit, die kleine (5) hielt hundertmal ihren kleinen Zeigefinger auf den ersten Knoten, damit der Doppelknoten richtig festhält. Sie bewundert die große Cousine sehr, weil die schon so viel ganz alleine kann, und ist sehr darauf bedacht beim Ausprobierendürfen nicht zu kurz zu kommen und hilft ganz gewissenhaft mit.


Am nächsten Tag wurden die ersten Wände eingesetzt: eine Matte aus Resthölzern geflochten, gegenüber Essigbaumblätter an eine Leine geknotet und das erste Rundbogenfenster entstand aus einem uns verbliebenen, in Streifen geschnittenen schicken Hemd des alten Kölner Urgroßonkels. Die Arbeitsverteilung: Oma und große Enkelin maßen die Stöcke, knoteten zusammen, die kleine reichte Schnüre zu und drückte wieder mit dem Zeigefinger... 


Die Essigbaumblätter sammelten die Mädchen allein und knoteten sie an eine Leine. Oma war dafür zuständig, dass alles gut hält. Das orangefarbige Hemd schnitt Oma in Streifen, die Große sortierte nach Größe, wir beide banden die Streifen an, die Kleine reichte sie uns in der richtigen Reihenfolge zu. Aus dem Hemd kamen soviele Streifen heraus, dass auch über den Hauseingang noch eine Reihe kurzer Bänder geknotet werden konnte.



Am dritten Tag wurde ein weiterer Wandteil hergestellt, diesmal gewebt, mit zwei Fenstern aus seit Ewigkeiten vorrätigen, aber nie benutzten Bilderrahmen. Der Kettfaden besteht wie auch alle anderen Knoten aus alter gewachster Handwerkerschnur, eingewebt wurden Streifen alter Stoffe (u. a. aus den Vorhängen eines alten Kinderzimmerschranks der Mütter der beiden Mädchen...) und jede Menge Grünzeug, das Oma so hergeben konnte im Garten: Astern, die den Weg zuwachsen, Knöterich- und Geißblattlianen, die zum Nachbarn ausbüchsen wollen, und immer wieder Essigbaumblätter, die nach dem Starkregen der letzten Woche riesenhafte Ausmaße angenommen haben. Diesmal griff auch die Kleine schon zur Gartenschere und drückte sie mit unbändiger Kraft zusammen... Also wurde nun abwechselnd geschnitten, denn ich habe zz. nur noch die eine Gartenschere, Nr. 2 ist und bleibt seit Jahren verschwunden. Das Weben übernahm die Große, die Kleine reichte zu, während Oma aus in den letzten Tagen vom Wind gefallenen Birkenreisig 7 Bündel für ein weiteres Stückchen Wand zusammenband.


So der Status Quo. Schon zum Spielen geeignet, auch während der Bauzeit wurde immer mal wieder eine Runde gespielt... Die Außenwand "des Hauses" ist nun mit einem alten Schiffstau-Strandfundstück von der Insel Sylt gekennzeichnet, der Boden mit diesen unverwüstlichen und für Kinderspiele so flexibel einsetzbaren Flickenteppichen belegt. Heute wurde nur gespielt und nicht am Bau gearbeitet. Das Wetter ließ das nicht zu. Aber eine Runde Kekse mit Wasser war drin. Goldig, wie die zwei da so sitzen, kochen, essen, die Puppe versorgen... Wir haben ja den Onkel im Blick, der das tolle Hochbeet im Garten gebaut hat, der könnte ja vielleicht im Winter mal ein paar kleine Hocker aus den alten Dielen zaubern..., fürs nächste Jahr... Wie gesagt, fertig wird das nie... Bisher hatten wir dreimal so zweieinhalb Stunden Arbeit am Stück, die vergingen wie im Fluge, und wir drei sind mächtig stolz auf unser Werk. Mal sehen, wie es weiter geht. Alle Wände werden wohl nicht verschlossen, denn da tut sich ja nach außen noch jede Menge "Nebengelass" auf...



Verwendet wurden ausschließlich Alt-Materialien und "nachwachsende Rohstoffe" aus Garten und Haus. Kreativ waren wir auch. Und es ist ein Haus im Grünen für Draußenspiele. Unter diesen Bedingungen können wir die Bude gleich dreimal verschicken: zum Upcycling-Dienstag, zum Creadienstag und zu Grünzeug.

Montag, 27. Juli 2015

Montags-Mandala (51)

Heute gewissermaßen ein nachgereichtes Mandala, gestern fiel mir zum neuen Baumfreunde-Post auf, dass ich das wohl noch gar nicht gezeigt hatte, "ist mir dadurch gegangen...", würde meine Mutter sagen, von der ich gestern Nacht träumte, erstmals seit ihrem Tod vor sechs Jahren war das kein Traum mit der Handlung in der Vergangenheit, nein, diesmal war meine Mutter jetzt da, bei mir zu Haus, in dem Zimmer, in dem zz. meine kleinen Enkelinnen übernachten. Ich musste früh weg und sie stand mit auf. Sie wäre doch auch schon wach, sagte sie. Ich mag diesen Traum gern.



Die Zutaten zum Mandala - Holunderblüte, Früchte eines mir nicht bekannten Doldenblütlers, Samenstände von Nelkenwurz und Knoblauchsrauke - sammelte ich auf der Wanderung Ende Juni, nach der auch mein akuteller Baumfreunde-Post entstand. Wegen der Regenschauer legte ich das Mandala aufs Berghotel-Fensterbrett und nicht draußen am Weg.


Grünweiß..., neben Gelbtönen in diesem Sommer mein Lieblingsfarbklang, fein, zart, klar und einfach die Farben, so filigran die Blüten und Früchte hier. Ich wünsche euch eine gute Woche, mit viel Sommergenuss. Nicht vergessen, morgen ist Bilder-Pingpong-Tag!


Sonntag, 26. Juli 2015

Mein Freund, der Baum (26)


Im Juni, als es noch mal so dicke kam vor den Ferien und mir die Kräfte auszugehen drohten, hatte ich kurzerhand einige Termine abgesagt und mir neben der Schule etwas mehr Zeit und Raum gegönnt zum Erholen. Spontan bin ich mit dem Gefährten ein Wochenende nach Thüringen mitgereist, er zum Klassentreffen, ich zum Wandern vom Berghotel Eisenach aus, immer wieder mit Wartburg-Blick. Bäume, Himmel und Spiegelungen kommen heute von dort. Zufällig fanden sich auch Türme auf den Fotos...



Das Wetter war wechselhaft, doch einer, die das Draußenleben liebt, kann auch Regen nichts anhaben. Und die Bäume in einem dichten Laub- oder Mischwald halten lange dicht, bevor die Tropfen durch das Laubdach hindurchdringen... Während der Weg bald ziemlich pfützenreich wurde, "wetterte" ich unter den schützenden Blättern ab, bis es wieder aufklarte. Und das passierte schnell.
 

 
Eindrucksvoll immer wieder die Buchen, die sich an die Hänge schmiegen und ihre Wurzeln in die felsige Erde schieben. Immer wieder fühlte ich auch ihre Blicke.






 
Bei der alten Mosbacher Linde, die Gewitterstürme arg gebeutelt haben, gab es dann eine trockene Hütte, von der man den Blick weit ins diesige Land schweifen lassen konnte ohne nass zu werden. Eine weitere Linde steht nur ein paar Schritte entfernt von der Mosbacher Linde, bereit, einst ihren Platz als ältester und eindrucksvollster Baum am Platze einzunehmen. Die beiden Regenschirmwanderer waren zwei von den wenigen, die ich auf meinem Gang sah. Ein paar einzelne Jogger/innen noch. 










  
 
Nach der Rast ging ich weiter Richtung Carolinenblick, durch ein wunderbares Totalreservat, das der Natur überlassen bleibt, mit viel Totholz, hat mal einen Extrabeitrag verdient. Deshalb hier nur die Sicht vom Carolinenblick zur Wartburg, wegen der Türme, und in Sachen Totholz als Lebensraum der Verweis auf Lottas Post über die Leipziger Auwälder.

Am Carolinenblick gegenüber der Wartburg sitzen und aus den Tälern die Abendglocken hören... Frieden pur.
Auf dem Rückweg sammelte ich die Zutaten für ein Mandala, (das ich euch wohl vorenthalten habe, jedenfalls kann ich es in meinen Posts seit Ende Juni nicht finden, tststs...) Gut, kriegt dann auch noch mal nen Extrabeitrag... Während ich das Mandala aufs Fensterbrett legte, fiel mein Blick aus dem Fenster immer wieder auf die Wartburg, die Kastanienallee, den Himmel. Permanent änderte sich alles... Auch ich. Nach diesen vier Stunden im Wald draußen, mit Bäumen und unterwegs im Sonnen-Regen-Mix-Wetter, allein, hatte ich die Ruhe wieder. Wenn das keine Sonntagsfreude ist.


Reflection of the "Wartburg" in Thuringia in the glassroof of the "Berghotel"
Bildunterschrift hinzufügen

Und so war es auch am Morgen danach: ruhig, sonnig, blauer Himmel. Vor dem Frühstück ein Spaziergang zu zweit durch die Kastanienallee, ohne Fotoapparat...
 
Weekend reflections.
In heaven.
Bunt ist die Welt - Türme. 
Sonntagsfreude.

Hier könnt ihr wieder gern eure Bäume verlinken.