Dienstag, 26. Januar 2016

Aus Altem und Resten - Kleines Adventsbrevier




Eigentlich endet die Weihnachtszeit erst zu Mariä Lichtmess am 2. Februar, 40 Tage nach dem 1. Weihnachtsfeiertag. Also brauche ich doch gar kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn mich Weihnachen noch mal gepackt hat..., am ruhigen Wochenende. Was wäre Weihnachten, wenn seine - eigentliche - Botschaft nur an Weihnachten zählte...




Die Inspiration und das Ausgangsmaterial für das "Kleine Adventsbrevier" stammt aus den Adventskalendern in der Streichholzschachtel von Mirjam/Blog tauschlade





Seit zwei Jahren gehöre ich zu den Glücklichen, die Mirjam vom Blog tauschlade mit ihren so berührenden Adventskalendern aus der Streichholzschachtel beschenkt. Komplett ohne Glitzerkitsch und süße Weihnachtssoße gehen diese Kalender zur Sache, machen sich auf den Weg herauszufinden, was Advent und Weihnachten bedeuten und uns auch heute noch sagen können, ganz ohne im Geschenke- oder Deko-Stress zu versinken... Wohltuend aufwühlend.




 
Ich habe die so sorgsam ausgesuchten Impulse und Texte jedes Mal so sehr genossen, dass ich meine, sie sollten nur vorübergehend in Schubladen stecken bleiben. Manos Idee, die Adventskalender-Fensterchen in ein Leporello zu kleben, hatte mich schon sehr fasziniert. Als ich dann Papier für (m)ein Leporello suchte, wurde ich beim aus Altpapier geschöpften Papier fündig und schwenkte auf Mini-Büchlein um. 


 
 



Die beiden Büchlein sind aus je drei Heftchen aus je 2 Blättern (= 3 x 8 Seiten) mit Fadenheftung gebunden, eins davon mit zusätzlichem Umschlag. Raus kommt ein "Kleines Adventsbrevier". Um eins schlingt sich die Spitze, die den Briefumschlag von Milas Weihnachtspost zierte, das andere umfängt innen der letzte Rest eines passenden Schmuckbandes, herrje, von wem hatte ich das???, und außen ein Batikpapierstreifen. Jedes Büchlein ist zu guter Letzt mit durch die Fadenheften gefädelten Zwillings-Fäden von Ewigkeiten alten Wollresten zusammengehalten.


 
 
Nach dem Binden die Fensterchen aus Mirjams Kalendern eingeklebt und mit meiner schönsten Schrift nummeriert, manchmal die Reihenfolge etwas verändert oder "verbastelte" bzw. bei mir behaltene "Fehlstellen" durch passende Lieder aus einem alten Chorliederbuch gefüllt. Etwas der für mich immer gefühlten leuchtenden Wärme der Adventszeit mit Resten von meinem Briefmarkenbatikpapier aus der Adventspost 2013 dazugeklebt. 




Nun gehen die kleinen Breviere erst mal zur Ruhe und wandern vor dem nächsten Advent zu zwei Frauen... Vier (tut mir ja Leid, aber die sind alle von außerhalb der Bloggerinnenszene...) sind mir auf Anhieb eingefallen, die ich damit überraschen möchte... Die Wahl wird schwer, oder vielleicht entstehen übers Jahr noch zwei kleine Advents-Breviere... Mal schauen.... Eine besondere Freude wäre, wenn diese Minibüchlein dann nach dem Gebrauch weiter auf Reisen gehen... zu weiteren Frauen, oder Männern?






Neulich zeigte ich auch schon meinen Leporello-Rohling aus dem Gelatine-Druck-Kalender 2015 (Adventspost 2014). Ich wollte das Leporello ja dem Jahr 2016 in seinen Jahreszeiten widmen... Der Umschlag ist gestaltet, u. a. auch mit einem Ausschnitt des alten Chorliederbuches.




Die erste Winter-Doppelseite hat sich auch verändert. Ich habe meinen Füller wieder hervor geholt. Kann ja nicht sein, dass man eines Tages keine Handschrift mehr hat... Ich will wieder üben. Kugelschreiber, Hetzerei und ungeliebte Schreibaufgaben haben über Jahre hinweg meine Handschrift tüchtig verdorben. Und wohl auch das Übergewicht von Mails gegenüber handgeschriebener Post. Zugelassen habe ich das selber und will keinen Umständen die Schuld zuschieben... Karens Post war da Wasser auf meine Mühlen. Habe sofort eine Karte an den Club zur Rettung der Handschrift geschrieben. Die 26. handgeschriebene Post dieses Jahres. Ich hoffe, man kann sie lesen...







Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut es sich mit Resten arbeiten lässt, wie sie sich zusammenfügen zu etwas Neuem, wie Erinnerungen kommen und gehen, wie die Gedanken sich entwickeln und fließen, wie Neues entsteht, im Kopf und unter den Händen. Ach ja - ohne Herz ginge das alles nicht. Das widersteht nämlich hartnäckig dem Verstand, der schon mal über den "alten Pröttel" meckern will... Das Herz freut sich.



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26 Kommentare:

  1. So schön! Was für eine feine Idee und liebevolle Umsetzung!!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Du hastvRecht, dem Herz tut der alte " Pröttel" gut. Aber momentan komme ich nicht dazu, etwas mit all den gesammelten Stoff - & Papierresten zu tun...
    Deine Sachen sind wieder so zauberhafte!
    GLG
    Astrid

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  3. Wundervolle, absolut kreative Idee... absolut genial.
    Herzliche Grüsse, Sichtwiese

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  4. Oh, wie wunderbar, da geht mir das Herz auf! Ich liebe es ja auch, Stückchen zusammenzusetzen, und da ist dir unglaublich gut gelungen. UND: Ich habe ein Papierchen entdeckt, das bei mir noch als Briefmarke im Sammelalbum der Adventspost vor zwei Jahren steckt!
    Ganz liebe Grüße
    Christine

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  5. Wunderschön! Ich bin ein großer Papierfan und mit den Beispielen hast du genau meinen Nerv getroffen! Toll!
    LG
    Frau H.

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  6. wie schön, die reisenden Papierschätze! und was für eine gelungene "Resteverwertung".
    Liebe Dienstagsgrüße!

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  7. Wenn ich das so sehe, liebe Ghislana, bekomme ich auch Lust, so etwas zu machen. Da stehen noch Kartons mit 'Zutaten'. Ich habe mir schon eine 'Stichwort-Liste' erstellt, damit ich die Ideen, die ich habe, nicht wieder vergesse. Alles geht nun mal eben nicht. Liebe Grüße Edith

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  8. Liebe Ghislana,
    welch wundervolle Aufbewahrungsmöglichkeit für die Adventskalender!
    Ich bin hin und weg :o)
    Herzlichst
    Mirjam

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  9. Ach wie zauberhaft, liebe Ghislana. Irgendwie fehlt mir im Moment für alles Kreative komplett die Zeit. Handschriftlich schreibe ich immer noch am liebsten mit dem Füller...habe mir extra vor kurzem wieder mal einen neuen gekauft. LG Lotta.

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  10. Wie schön! Eine tolle Inspiration und so liebevoll umgesetzt - die Idee werde ich mir merken für nächstes Jahr. ;-)
    Liebe Grüße,
    Sarah

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  11. Das ist wirklich wunderbar! So gehen sie nicht verloren die feinen, kleinen Freuden, die Mirjam so liebevoll gestaltet hat.Toll!
    Liebe Grüße, Taija

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  12. ...schön wie du all dem neues Leben gibst, liebe Ghislana,
    und Freude weiter schenkst,

    lieber Gruß Birgitt

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  13. welch kleinode!
    (ich war so irritiert, als ich zum ersten mal ende jänner noch christbäume in den grazer wohnzimmern sah – für mich war zuvor immer klar, dass die am 6. jänner weichen müssen.)

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  14. Wunderbar, der recycelte Adventskalender. Ich freue mich, dass ich hier auch so ein kleines Häkelblümchen habe und ein paar handgeschriebene Zeilen von dir. Mir geht es ähnlich...komisch, dass man die Schreibmotorik verlernt.
    LG Sigrun

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  15. so schön die adventbüchlein = kleine schätze zum nachdenken - freuen - und weiter zeigen = wie jetzt *
    hier wird am 2. februar auch *noël* zu ende gehen, und gestern abend eine seite geklebt genäht gemalt geschrieben... und am sonntag werden die crêpes zur chandeleur im voraus in der luft gedreht.
    liebe mitt*wochs grüsse

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  16. deine hommage an mirjams liebevollen adventskalender ist dir wunderbar gelungen! mein leporello werd ich demnächst auch mal fertig zeigen! und ja: schreiben wir wieder mehr mit der hand!! ich bin dabei.
    herzlichst, mano

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  17. Schon der Adventskalender ist ja eine ganz wunderbare Idee, deine Art der Aufbewahrung adelt in noch einmal. Man merkt, wie viel Liebe da drin steckt, das hat mich sehr berührt.

    LG

    Sylvia

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  18. Wow, liebe Ghislana, die Adventsbreviere sind wunderwunderschön! Echt Schmuckstücke und ein wahrer Traum! Hut ab und danke, dass so etwas schönes in die papierliebe-Liste darf :-)
    LG. susanne

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  19. So zauberhaft, Deine Werke, Deine Gedanken, Dein kreativer Weg, auf den Du uns mitnimmst. Dankeschön. So wunderbare Kunstwerke... Ich bin ganz fasziniert, auch ob der Liebe fürs Detail... Liebe Grüße, Doreen

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  20. Nach Weihnachten ist vor Weihnachten, eindeutig. Deine Adventsbüchlein sind ganz bezaubernd und werden mit Sicherheit viel Freude bereiten. Und Hut ab vor Mirjam für die liebevolle Auswahl und Zusammenstellung ihrer Adventskalenderschachteln. Ich habe ja schon eine handgeschriebene Karte von Dir, Ghislana, und was hast Du für eine schöne Handschrift! Mir geht die Motorik leider auch immer mehr flöten, Handschriftliches wird immer schwieriger für mich. Vor kurzem habe ich jemanden entdeckt, der Kindern bei der Verbesserung ihrer Handschrift helfen kann; so ein Training ziehe ich für mich auch in Erwägung. Früher habe ich so viel mit der Hand geschrieben, und jetzt fällt es mir so schwer. Verrückt.

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  21. Habe ich heute erst entdeckt, die wunderschönen Adventsbüchlein.
    Eine tolle Inspiration.
    Danke :-)

    Viele Grüße,
    Angelika

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  22. wow ! das sieht wunderschön aus
    tolle Arbeiten sind das
    und was das Handschriftliche angeht: ich mag auch sehr, mit dem Füller zu schreiben (z.B. Morgenseiten, aber die sind manchmal nicht so gut leserlich)

    lieben Gruß
    Uta

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  23. diese kleinen büchlein sehen so toll aus... ich liebe dieses handgeschöpfte papier mit struktur und diesen schönen rändern.
    danke fürs teilen <3
    liebe grüße
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  24. Liebe Ghislana,
    endlich habe mir die Zeit genommen, dein Kleines Adventsbrevier in aller Gemütsruhe zu studieren. Eine wunderschöne Idee, sehr hübsch ausgeführt und außderdem eine tolle "Resteverwertung". Der Text "I spent almost ten years in solitary..." - oder jedenfalls was ich davon lesen und gedanklich ergänzen kann - gefällt mir auch sehr gut, sagt vieles von dem aus, was auch ich mir denke. Die Idee, die Büchlein mögen eines Tages wieder auf "Wanderung" gehen, gefällt mir auch sehr!
    Danke fürs Verlinken bei ANL!
    Herzlichst, die Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2016/02/ruckblick-auf-den-januar-teil-1.html

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.